Auf dem amerikanischen Markt der Luxusimmobilien hat sich ein neues Phänomen entwickelt: Es gibt nicht mehr nur viele Immobilienanzeigen in Millionenhöhe, sondern eine neue Kategorie von Luxusanwesen, die die 100 Millionen-Marke übersteigen.
Im Augenblick stehen etwa ein Dutzend Immobilien zum Verkauf, die 100 Millionen Dollar oder mehr kosten. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg der Verkäufe, im Vergleich zum Immobilienboom 2007.
Natürlich handelt es sich bei diesen Anwesen nicht um gewöhnliche Einfamilienhäuser, sondern um Luxusanwesen mit Designereinrichtung, Schwimmbädern, Wellness-Bereichen und Parkanlagen, häufig direkt am Ozean.
Eines der Anwesen, das seit kurzem zu einem neunstelligen Verkaufspreis angeboten wird, befindet sich auf Martha’s Vineyard, einer Insel gegenüber der Küste von Cape Cod.
Das Luxusanwesen ist auch unter dem Namen Homer’s Pond bekannt und erstreckt sich über 314 Acre am südlichen Küstenstrich der Insel. Zum Grundstück gehört nicht nur ein 365 Meter langer Küstenabschnitt, sondern ebenfalls ein Süßwasser-See von 35 Acre Größe. Das Hauptgebäude misst 520 Quadratmeter und bietet den Bewohnern einen 180-Grad Blick über den Ozean. Doch damit nicht genug: Auf dem Strand befindet sich ein zusätzliches Sommerhaus mit Swimmingpool.
Die Luxusresidenz befindet sich für 118 Millionen Dollar auf dem Immobilienmarkt. Doch auf Wunsch kann das Anwesen auch in drei Teilen verkauft werden, deren Verkaufspreis zwischen 31 und 44 Millionen Dollar liegen sollte.
Ein anderes Anwesen, das sich direkt am Meer befindet und zum Verkauf steht, ist die Copper Beach Farm. Es handelt sich um ein Grundstück von 55 Acre, das in Greenwich, Connecticut, verkauft wird. Insgesamt gehört zu dem Anwesen ein 1219 Meter langer Strandabschnitt. Das Hauptgebäude im viktorianischen Stil zahlt 12 Schlafzimmer. Der Kaufpreis liegt aktuell bei 190 Millionen Dollar, was die Luxus-Residenz zur teuersten Immobilie in der USA macht.
Zu den teuersten Luxusimmobilien gehören außerdem die Dachterrassenwohnung in New York von Steven Cohen, die für 115 Millionen Euro zum Verkauf steht und ein Anwesen in Dallas, das für 135 Millionen Euro verkauft wird.
Nicht immer werden die Villen und Luxuswohnungen, die für über 100 Millionen Dollar zum Verkauf stehen auch immer zu diesem Preis verkauft. So wurde die Villa des Modedesigners Gianni Versace, auch Casa Casuarina genannt, zunächst für 125 Millionen Dollar angeboten, letztendlich jedoch nur für 75 Millionen Dollar verkauft.
Die Schwierigkeiten beim Verkauf dieser exklusiven Immobilien hängen in den meisten Fällen mit den ausgefallen Vorstellungen der wohlhabenden Kaufinteressenten zusammen und unterschiedlichen Einschätzungen des Wertes der Immobilien. In der obersten Preisklasse wird besonderer Wert auf die Einzigartigkeit der Immobilie gelegt, wobei die Luxuseinrichtung keine Wünsche offen lassen darf.
Immobilien, die vor der Krise für über 100 Millionen Dollar angeboten worden waren, sind auf Grund der Krise und dem Preisverfall letztlich für einen sehr viel geringeren Preis verkauft worden. Als eines der besten Beispiele für das Ausmaß der Immobilienkrise dient die Hala Ranch, ein Anwesen von 95 Acre in Colorado, das ehemals dem saudischen Prinzen Bandar bin Sultan gehörte. 2006 wurde die Ranch für 135 Millionen Dollar angeboten, letztlich aber nur für 49 Millionen Dollar verkauft.
Ähnliches ist mit dem Domizil der Spelling in Holmby Hills, in Kalifornien, passiert. Die Residenz wurde zunächst für 150 Millionen Dollar angeboten, dann aber nur für den Preis von 85 Millionen Dollar, von Petra Ecclestone, gekauft.